Wie erkennt man Sucht?
Experten für Suchtfragen nennen insgesamt sechs Anzeichen, die auf eine Sucht hindeuten können. Sie gelten unabhängig davon, ob das Suchtmittel eine Substanz oder ein spezielles Verhalten ist.Jeder einzelne der unten angeführten Warnhinweise ist bereits ein deutliches Alarmsignal.Treffen drei der Sucht-Symptome zu, liegt in der Regel eine Suchterkrankung vor.
Wunsch oder Zwang, eine Substanz zu konsumieren oder etwas immer wieder zu tun. Dieses Verlangen kann auch dann stark sein, wenn noch keine körperliche Abhängigkeit vorhanden ist.
Suchtkranke können kaum kontrollieren, wann, wie lange und in welcher Menge sie ein Suchtmittel konsumieren.
Ein suchtkranker Mensch kann oft selbst dann auf „seine Droge“ nicht verzichten, wenn die Sucht bereits schwere gesundheitliche oder soziale Konsequenzen hat.
Körper und Geist gewöhnen sich an die Droge. Menschen, die in eine Sucht geschlittert sind, brauchen immer größere Mengen ihrer Droge, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Bei einer Substanzabhängigkeit können Entzugserscheinungen wie Schwitzen, Frieren und Zittern sowie starke Gliederschmerzen, Schlafstörungen, Halluzinationen, Krampfanfälle und Kreislaufzusammenbruch auftreten. Bei Verhaltenssüchten treten unter anderem Nervosität und Aggressionen auf.
Wer in einer Sucht gefangen ist, verliert das Interesse an anderen Beschäftigungen. Hobbys, soziale Kontakte und selbst der Beruf werden zugunsten des Suchtverhaltens vernachlässigt.Ebenfalls typische Merkmale einer Sucht sind Schuldgefühle nach dem Konsum sowie Verheimlichung des Suchtverhaltens bis hin zur Leugnung
Bei schweren Entzugserscheinungen (z. B. Herzrasen, Zittern am ganzen Körper, Fallsucht)NOTRUF 112 wählen
01805 – 313 031 (anonym; bundesweit; rund um die Uhr; kostenpflichtig: 0,14€ /Min. aus dem Festnetz; Mobilfunk: maximal 0,42€ /Min.)
Telefonnummer: 0800 / 111 0 111 (evangelisch) oder 0800 / 111 0 222 (katholisch) oder 116 123, erreichbar rund um die Uhr, auch an Wochenenden und Feiertagen.Auch wir von for.addicts stehen hier selbstverständlich mit unserem Wissen und unserer Hilfe zur Verfügung: Wir lassen niemand allein.
Wie behandelt man Sucht?
Der Ausstieg aus einer Sucht ist schwer. Voraussetzungen für den Erfolg sind, dass der Betreffende (an-)erkennt, süchtig zu sein und motiviert ist, sich von seiner Abhängigkeit zu befreien. Beides ist meist ein großer Schritt – denn die Sucht nimmt einen großen Bereich des eigenen Lebens ein. Die Aussicht, auf die „Droge“ (ob Verhalten oder Substanz) dauerhaft verzichten zu müssen, scheint zunächst meist kaum vorstellbar. Ziel der Behandlung ist in der Regel die Abstinenz.
Entgiftung
Bei substanzgebundenen Süchten wie Alkohol kann der Entzug für den Patienten bedrohlich – sogar lebensgefährlich! – sein. Darum sollte er immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, bei weniger schwerer Ausprägung ist es auch ambulant möglich. (Bitte immer – auch bei Wiederholung – von der Einschätzung des Arztes abhängig machen!)
Entwöhnung
Nach der Entgiftung kommt die eigentliche Arbeit. Es gilt, die seelische Abhängigkeit in den Griff zu bekommen und Perspektiven für ein Leben ohne die Sucht zu entwickeln. In leichteren Fällen kann das ambulant geschehen, in schwereren Fällen ist ein stationärer Aufenthalt notwendig.Bei anerkannten Suchterkrankungen werden die Kosten übernommen – für die Entgiftung von der Krankenkasse/-versicherung, für die mehrere Monate umfassende Entwöhnungsbehandlung nach Antragsbewilligung von der Rentenversicherung.Mittel der Wahl, um eine Sucht zu bekämpfen, ist die Verhaltenstherapie. In therapeutischen Einzelsitzungen und oft zusätzlichen Gruppensitzungen ergründet der Patient,• welche Funktion der Konsum oder das Suchtverhalten für ihn hat• wie diese Bedürfnisse auf andere Weise befriedigt werden können,• was die tieferen Suchtursachen sind,• wie er Rückfälle vermeiden kann.• Außerdem erlernt er neue Strategien, beispielsweise im Umgang mit Stress und Problemen.• Hat die Sucht schon Arbeits- und Sozialleben negativ beeinflusst, werden neue Perspektiven entwickelt, um diese wiederaufzubauen.
Stabilisierungsphase
An die Therapie schließt sich idealerweise eine Stabilisierungsphase an, entweder mit weiteren therapeutischen Kontakten und/oder im Rahmen einer Selbsthilfegruppe.
Suchthilfe
Die Suchthilfe unterscheidet sich gegenüber der Suchtselbsthilfe durch folgende Faktoren.
Was ist Sucht?
Definiert Sucht als einen „Zustand periodischer oder chronischer Vergiftung.
Zu den Kindern von Betroffenen
Wenn der Papa konsumiert, Mama ohne Medikamente das Leben nicht mehr geregelt bekommt.
Sucht durch Kinderaugen
Die ganze Familie leidet, wenn ein Elternteil suchtkrank ist.
Fragen an Angehörigen
Wie ist Ihnen der Konsum Ihres … aufgefallen? Hier werden Fragen beantwortet.
Beratungsmöglichkeiten
Sie sollten die angemessene Hilfe erhalten und in ihrem Alltag Unterstützung erfahren.